Zufriedener und effizienter arbeiten durch weniger Social Media
Schon 30 Minuten weniger Social-Media-Nutzung am Tag verbesserte in einer einwöchigen Studie der Universität Bochum die psychische Gesundheit, die Arbeitszufriedenheit und das Engagement der Teilnehmer.
Für die Studie wurden 166 Probanden, die einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung nachgingen, und mindestens 35 Minuten am Tag zu nichtberufichen Zwecken in sozialen Netzwerken unterwegs sind, zuffällig einer von zwei Gruppen zugeordnet.
Die eine Gruppe änderte an ihrer Social-Media-Nutzung nichts. Die andere Gruppe reduzierte die täglich in Sozialen Kanälen verbrachte Zeit für sieben Tage um 30 Minuten täglich. Vor Beginn des Experiments, am Tag danach und eine Woche später füllten die Teilnehmer verschiedene Fragebögen online aus, die Aufschluss über ihre Arbeitsbelastung, ihre Arbeitszufriedenheit, ihr Engagement, ihre psychische Gesundheit, ihr Stressempfinden, das Gefühl etwas zu verpassen (FoMO = fear of missing out) und ihr Social-Media-Suchtverhalten gaben.
Schon nach einer Woche hat sich bei den Studienteilnehmern, die täglich 30 Minuten weniger Zeit in sozialen Netzwerken verbrachten, die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit deutlich verbessert. Auch das Gefühl von FoMO sank. Die Effekte hielten nach dem Ende des Experiments mindestens eine Woche an und steigerten sich in dieser Zeit teils sogar noch. Die Probanden, die ihre tägliche Social-Media-Nutzung verringert hatten, blieben auch nach einer Woche freiwillig dabei.
Die Forscher vermuten, dass eine verringerte Nutzung Sozialer Medien den Probanden einerseits mehr Zeit für Arbeitsaufgaben verschaffte, sodass das Gefühl der Überarbeitung sank, und andererseits eine geteilte Aufmerksamkeit verringerte. Zudem hält die in Social Media verbrachte Zeit Menschen möglicherweise davon ab, in Kontakt mit ihren Kollegen im echten Leben zu treten, was zur Entfremdung führen kann. Verringert sich die Zeit in Sozialen Medien, könnten sich diese Effekte ebenfalls verringern.
Die Ergebnisse der Studie stehen in Einklang mit vorangegangenen Arbeiten der Gruppe, die zeigten, dass schon die Reduktion von 20 bis 30 Minuten täglicher Nutzung depressive Symptome verringerte und die psychische Gesundheit verbesserte.
Quellen
Presseinformation der Ruhr Universität Bochum
Julia Brailovskaia, Isabel Becherer, Vanessa Wicker, Holger Schillack, Jürgen Margraf: Less Social Media Use – More Satisfied, Work-Engaged and Mentally Healthy Employees: an Experimental Intervention Study, in: Behaviour & Information Technology, 2023, DOI: 10.1080/0144929X.2023.2286529
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